Die Produktionsketten in der Automobilbranche sind sehr komplex aufgebaut und erfordern effiziente Systeme, die eine schnelle und lückenlose Integration verschiedener Lieferanten in kurzer Zeit sicherstellen können. Die Prozesse in der Brache können somit nur völlig automatisiert und standardisiert ablaufen. Deswegen gehörte Automotive auch zu einem der ersten Bereiche, die ihre Daten elektronisch mit Hilfe von speziell auf die Branche abgestimmten standardisierten Nachrichten ausgetauscht haben.

Odette steht für Organization for Data Exchange by Tele Transmission in Europe. In den 1980-er Jahren zunächst als Projekt konzipiert, agiert Odette International Ltd. heutzutage als eine Organisation, die die Interessen der Automobilindustrie in Europa vertritt und unter anderem Normen zur Verbesserung der gesamten Warenkette zwischen den Teilnehmern entwickelt. Sie war neben dem VDA (Verband der Automobilindustrie) eine der ersten Organisationen, die den Datenaustausch zwischen Automobilherstellern und ihren Zulieferern standardisierte, indem sie sowohl eine Reihe von Nachrichtenstrukturen („Odette-Standards“, z.B. für Lieferabrufe oder elektronische Lieferscheine) als auch das Odette File Transfer Protocol (OFTP, später OFTP2) als Übertragungsprotokoll definiert hat.

Was ist OFTP2?

OFTP2 – „Odette File Transfer Protocol v2“ ist die Weiterentwicklung des OFTP-Protokolls für den Austausch von EDI-Nachrichten in der Automobilbranche und wird heute auch für die Übertragung großer Mengen von technischen Informationen (z.B. CAD-Daten) sowie umfangreicher kommerzieller Daten eingesetzt. Durch die Verwendung von TLS/SSL garantiert das OFTP2-Protokoll eine sichere verschlüsselte Übertragung der EDI-Dateien.

Möchten Sie mehr über OFTP2 erfahren? Hier finden Sie weitere Informationen.

Die klassischen ODETTE Nachrichtentypen:

  • ORDERR – Bestellung
  • INVOIC – Rechnung
  • DELINS – Lieferabruf
  • AVIEXP – Lieferschein
  • CREDIT – Gutschrift
  • REMADV – Zahlungsavis
  • TRINAD – Speditionsauftrag
  • STOACT – Lagerbestandsbericht

EDI-Anbindung mit dem EDICENTER

Möchten Sie mit Ihren Automotive-Kunden Daten im Odette-Standard austauschen? Suchen Sie hierfür erfahrende Spezialisten? Kein Problem! Kontaktieren Sie uns telefonisch 0821 246590 oder per Mail an info@edicenter.de. Wir finden die passende Lösung für Ihr Unternehmen.

Was ist ein EDI-Mapping?

Das EDI-Mapping wandelt die Daten der Ausgangsquelle in die richtige Struktur der Zielquelle um.

Jedes ERP-Programm exportiert die Dokumente in der Regel in einem Inhouse-Format. Diese Daten werden dann mithilfe eines EDI-Konverters in ein standardisiertes Format umgewandelt. Damit das reibungslos funktioniert und die Informationen korrekt zwischen beiden Systemen ausgetauscht werden können, müssen die Daten zunächst sowohl in der Datenquelle als auch beim Empfänger korrekt zugeordnet werden. Man spricht vom EDI-Mapping, also einer Art Anweisung zur Datenumwandlung für den EDI-Konverter.

Nehmen wir an, dass eine Rechnung vom Lieferanten zum Kunden geschickt werden muss. Bereits beim Rechnungsdatum hätte man hier ohne richtige Anweisung für den EDI-Konverter die ersten Probleme. Denn es könnten z.B. unterschiedliche Formate genutzt werden: 12032021 (TTMMJJJJ beim Lieferanten) statt 20210312 (JJJJMMTT beim Kunden). Das Mapping dient also dazu, dass jede Information vom Sender in die richtige Datenstruktur des Empfängers „übersetzt“ werden kann.

Benötigen Sie Unterstützung?

Jedes System ist individuell, daher verlangt auch das EDI-Mapping oft nach einer individuellen Lösung. Unsere Mitarbeiter verfügen über die jahrelange Erfahrung und können so problemlos auch zahlreiche kundenspezifische Anforderungen umsetzen. Sprechen Sie mit uns und wir finden die passende Lösung!

TRADACOMS – Trading Data Communications Standard – ist ein EDI-Standard. 1982 wurde der Standard von GS1 UK für den Einzelhandel in Großbritannien entwickelt. Seine Weiterentwicklung wurde allerdings 1995 zugunsten von EDIFACT EANCOM eingestellt. Nichtsdestotrotz findet TRADACOMS immer noch strake Verbreitung im britischen Konsum- und Lebensmittelhandel.

TRADACOMS Nachrichtentypen:

Der TRADACOMS-Standard besteht aus 26 Nachrichtentypen. Der Versand der EDI-Nachrichten erfolgt im Vergleich zu EDIFACT als Verkettung von Nachrichten: Message Header, Main Message + Trailer Information. Eine Bestellung würde somit aus ORDHDR (Bestellkopf), ORDERS (mehrere Bestellungen) und ORDTLR (Bestellanhang) bestehen.

Die 12 gängigen TRADACOMS Nachrichtentypen:

ACKHDR – Acknowledgement
CREHDR – Credit Note
DEBADV – Debit Advice
DLCHDR – Delivery Confirmation
DELHDR – Delivery Notice
GENHDR – General Communication
INVFIL – Invoice
ORDHDR – Purchase Order
PAYORD – Payment Order
PRIHDR – Price Information
SNPSTS – Stock Snapshot
SRMHDR – Statement & Remittance Details

TRADACOMS, EDIFACT, Odette oder VDA – wir können alles!
Müssen Sie nun Ihre Daten elektronisch an Ihren Geschäftspartner mittels EDI-Verfahren übermitteln? Kein Problem! Kontaktieren Sie uns telefonisch 0821 24659-0 oder per Mail an info@edicenter.de. Wir finden die passende Lösung für Ihr Unternehmen.

Für die Übertragung von EDI-Nachrichten zum Geschäftspartner und zurück werden die sogenannten EDI-Übertragungsprotokolle genutzt. Sie bestimmen, wie ein EDI-Dokument übertragen wird (z.B. Verschlüsselungsart, eingesetzte Software etc.). Es ist also eine Art eines Kommunikationsprotokolls zwischen den Teilnehmer-Systemen.

Zu den häufigsten EDI-Protokollen gehören OFTP2, X.400, AS2, FTP/sFTP, HTTP/HTTPS.

Zu einer häufig eingesetzten Nachricht im elektronischen Dokumentenaustausch zählt seit vielen Jahren die ORDERS (purchase order message). Das ist ein gängiges EDIFACT-Nachrichtenformat, das einem Bestellvorgang zwischen den Geschäftspartnern entspricht.

Der Käufer generiert in seinem ERP-Programm eine Bestellung, die dann in der Regel in einem Inhouse-Format ausgegeben wird. Dieses Dokument muss mithilfe der eingesetzten EDI-Lösung in das partnerspezifische Dokumentenformat konvertiert und anschließend an den Geschäftspartner (Lieferant) versendet werden, damit die Bestellung dort im System automatisch verarbeitet werden kann. Diese Konvertierung ist erforderlich, damit die Informationen im erzeugten Inhouse-Dokument nach den festgesetzten Regeln eines EDI-Standards aufgearbeitet und beim Import in ein anderes ERP-Programm richtig interpretiert werden können.

Beispiel einer EDIFACT ORDERS Nachricht:

Jede ORDERS-Nachricht enthält die benötigten Angaben zu:

  • EDIFACT Nachrichtennamen (in unserem Beispiel ORDERS D96 A),
  • Käuferdaten (wie Firmenname, Adresse, Lieferanschrift) und Belegdatum sowie
  • Detailangaben zu bestellten Waren (Artikelnummer, Preis, Menge etc.).

Durch den automatisierten elektronischen Austausch von Bestelldokumenten reduzieren die Unternehmen nicht nur ihre Kosten (vom Personal manuell versendete Bestellungen per Fax, Mail oder Brief bzw. per Telefon aufgegebene Aufträge entfallen), sondern auch die Fehlerquote bei der manuellen Nacherfassung (z.B. zeitaufwendiges Abtippen einer Bestellung).

Übersicht über die Bestellung als Nachrichtentyp in verschiedenen EDI-Standards:

  • EDIFACT: ORDERS
  • VDA: VDA 4925
  • ODETTE: ORDERR
  • ANSI X12 : ANSI X12 850

Möchten Sie auch Ihre Dokumente elektronisch an Ihren Geschäftspartner übermitteln?

Gemeinsam finden wir die individuelle Lösung – egal ob eine neue EDI-Anbindung oder eine Systemmigration. Rufen Sie uns einfach unter der Telefonnummer 0821 24659-0 an. Oder schreiben Sie uns.

Um EDI-Nachrichten zwischen zwei Geschäftspartnern austauschen zu können, müssen sich beide auf ein gemeinsames Austauschformat einigen, den sogenannten EDI-Standard. Mit seiner Hilfe werden die einheitlichen Regeln für das Format der Nachrichten aufgestellt und die Maschine kann somit die geschickten Informationen richtig interpretieren und automatisch verarbeiten.

Zu den am häufigsten verwendeten EDI-Standards gehören:

EDIFACT

EDIFACT bedeutet Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport, also der elektronische Datenaustausch für Verwaltung, Handel und Verkehr. Dieser EDI-Standard wurde von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen entwickelt, er ist international gültig und gehört heutzutage wohl zu den weltweit meist genutzten. Innerhalb dieses Standards existieren branchenspezifische Subsets, wie zum Beispiel EANCOM (Standard für Retail). Die EDI-Nachrichtentypen werden sechsstellig gekennzeichnet, z.B. INVOIC.

ANSI X12

The American National Standards Institute Accredited Standards Committee X12. Dieser Standard ist ebenfalls branchenübergreifend und vorwiegend in Nordamerika verbreitet. Die EDI-Nachrichtentypen des ANSI X12 Standards werden mit dreistelligen Nummern gekennzeichnet, z.B. 810.

TRADACOMS

Ein EDI-Standard der Retail-Branche in Großbritannien. Die EDI-Nachrichtentypen werden sechsstellig gekennzeichnet, z.B. INVFIL.

VDA

Der Standard der deutschen Automobilindustrie. Er wurde vom Verband der deutschen Automobilindustrie entwickelt, um den Dokumentenaustausch einer ganzen Branche mit allen ihren Besonderheiten zu standardisieren und zu beschleunigen. Die EDI-Nachrichtentypen werden mit vierstelligen Nummer identifiziert, z.B. VDA 4906.

Mehr über den EDI-Einsatz in der Automobilindustrie erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag: EDI in Automotive.

Odette

Odette steht für Organisation for Data Exchange by Tele Transmission in Europe. Ein Standard der europäischen Automobilindustrie. Die EDI-Nachrichtentypen werden sechsstellig gekennzeichnet, z.B. INVOIC.

 

Haben Sie Fragen zu EDI-Integration in Ihrem Unternehmen? Zusammen finden wir die passende Lösung.
Rufen Sie uns einfach unter der Telefonnummer 0821 24659-0 an. Oder schreiben Sie uns an info@edicenter.de.

IDoc (intermediate document) ist ein herstellerspezifisches Format von SAP ERP zum Datenaustausch zwischen SAP-Systemen. Damit können Geschäftsdaten wie z.B. Bestellungen, Lieferscheine oder Rechnungen aus einem SAP-System exportiert und in ein anderes SAP-System importiert und dort automatisch verarbeitet werden.

Die IDoc-Struktur besteht aus drei Teilen:

Adminstration part (Control Record):

  • Im Kontrollsatz wird der Typ, Nachrichtentyp, der aktuelle Status, der Absender, der Empfänger usw. festgelegt.
  • Alle Daten werden in der EDIDC-Tabelle gespeichert. Der Schlüssel dafür ist die SAP IDoc-Nummer.
  • Die Richtung „1“ zeigt den Ausgang und die Richtung „2“ den Eingang.

Applicaton data (Data Record):

  • Enthält die Daten (Datensätze/Segmente). Alle Datensatzdaten werden in den Tabellen EDID2 bis EDID4 gespeichert. Die eigentlichen Daten werden als Zeichenkette in einem Feld (SDATA) gespeichert.

Status information (Status Record):

  • Gibt Auskunft über verschiedene Phasen.
  • Bei einem Meilenstein oder Fehler wird der Statussatz angehängt. Dieser ist in der Tabelle EDIDS gespeichert.

Man unterscheidet zwischen einem XML-basierten IDoc-Format (vorwiegend in den neuen SAP-Systemen) und einem Fix-Length-Format.

IDoc und EDI

Was passiert aber, wenn der Kunde oder Lieferant kein SAP, sondern ein anderes ERP-System betreibt? In diesem Fall kommt meist ein herstellerneutrales EDI-Format zum Einsatz. Um einen problemlosen Datenaustausch zwischen den Systemen zu ermöglichen, muss ein IDoc mithilfe eines EDI-Konverters umgewandelt werden (z.B. nach EDIFACT, VDA oder ANSI X12) und umgekehrt. Man benötigt also einen erfahrenen EDI-Dienstleister, der sich um korrekte Umwandlung und Zustellung von Daten an den Geschäftspartner kümmert.

Ausführliche Informationen zum Thema EDI finden Sie hier.

Sie haben Fragen zur EDI-Anbindung? Wir helfen Ihnen gerne weiter. Sie erreichen uns telefonisch unter der Telefonnummer 0821 24659-0, per E-Mail an info@edicenter.de oder Kontaktformular.

Wie funktioniert Just-in-Time?

Just-in-Time (JIT) ist ein Beschaffungs- und Produktionssystem, bei dem der Kunde nur so viel Ware vom Lieferanten geliefert bekommt, wieviel er gerade für seinen Produktionsprozess benötigt. Diese Methode ist effizienter und kostengünstiger als die „Just-in-Case“-Strategie, bei der die Firmen große Lagerbestände inkl. hoher Investitionskosten führen müssen. Denn die Ware muss beim JIT erst kurz vor dem tatsächlichen Produktionstermin im Kundenlager eintreffen. Das reduziert die Lagerkosten, senkt das Investitionsrisiko und beschleunigt die Herstellungsprozesse.

Wann ist Just-in-Time sinnvoll?

Just-in-Time (DELJIT / VDA 4985 als EDI-Nachricht) wird gerne in Massen- und Serienfertigungen wie in der Automobilbranche angewendet, da beim Herstellungsprozess kontinuierlich eine große Bandbreite an Bauteilen benötigt wird. Mit Just-in-Time-Verfahren stehen den Mitarbeitern die notwendigen Bauteile immer dann zur Verfügung, wenn sie gerade eingesetzt werden müssen.

Die Herausforderung beim Just-in-Time-Verfahren ist allerdings, dass das Unternehmen seine Nachfrage/Prozesse ständig und sehr genau überwachen und analysieren muss, um punktgenau die Nachlieferungen zu gewährleisten und Störungen oder im schlimmsten Fall Stillstand im Produktionsablauf auszuschließen.

Wissen Sie, was EDIFACT, WebEDI oder EDI-Konverter bedeuten? Wir erklären Ihnen die fünf wichtigen EDI-Begriffe, die Sie kennen sollten.

5 Begriffe aus der EDI-Welt, die Sie kennen sollten

Beim Vendor Managed Inventory (VMI oder lieferantengesteuerter Bestand) übernimmt der Lieferant die Bestandsverwaltung eigener Ware beim Kunden auf der Grundlage von regelmäßigen Lagerbestandsberichten (INVRPT) und Abverkaufsreportings (SLSRPT).

Der Kunde schickt dem Lieferanten per EDI seine INVRPT und SLSRPT. Der Lieferant analysiert die Verkaufs- bzw. Verbrauchszahlen seiner Produkte und sorgt für die Organisation, Pflege und regelmäßige Aufstockung im Warenlager des Kunden. So kann der Lieferant unter anderem schnell und flexibel auf Bedarfsschwankungen reagieren, die Lieferketten optimieren und ggf. auch die Retourenmengen reduzieren. Der Kunde profitiert dagegen von geringeren Lagerbeständen und planbaren Investitionskosten.

Die Vorteile von VMI

  • Bestandstransparenz – die jeweiligen Bestände in den Lägern und Filialen des Handels sind dem Hersteller zu jedem Zeitpunkt bekannt.
  • Automatisierung – der zeitaufwändige Bestellprozess entfällt, weil der Lieferant durch automatische Prozesse anhand verschiedener Kennzahlen (Bestand, verfügbarer Regalplatz, Mindestbestellmengen etc.) für die optimalen Nachschubmengen sorgt. Fehlmengen bzw. Engpässe werden minimiert.
  • Kostenreduzierung – ein stabiler und bedarfsoptimierter Lieferprozess sorgt für weniger veraltete Ware im Lager und somit auch für weniger Abfall.

Die Implementierung von Vendor Management Inventory ist komplex und erfordert anfänglich neben der Bereitschaft, auch sensible Daten an den Lieferanten schicken zu können, auch eine gewisse Standardisierung von Produktgruppen, klare Verbrauchsübersicht und einige Anpassungen im Lagermanagement. Aber gerade die Unternehmen, bei denen es sehr häufig zur Lieferengpässen kommen kann oder die Probleme mit regelmäßigen Überbeständen und veralteten Waren haben, bringt der Einsatz von VMI auf längere Zeit gesehen enorme Vorteile und Kosteneinsparungen mit sich.

Was ist SLSRPT und INVRPT?

INVRPT (Inventory Report) liefert in festgelegten Intervallen die aktuellen Bestandsmeldungen an Lieferanten.

SLSRPT (Sales Data Report) informiert den Lieferanten über die Verkaufszahlen inkl. Informationen zum Verkaufsstandort, Zeitfenster sowie produktspezifischen Daten.

SLSRPT-Beispielnachricht

SLSRPT-Beispiel