Man sollte ja meinen, inzwischen habe man schon alles gesehen und gehört, was an Datensammlerei möglich und denkbar ist. Aber der Kreativität sind bei der Ausweitung des Profits wohl keine Grenzen gesetzt. Neuster Trend: Deine Bankdaten für die Kraken:

https://www.zdnet.de/88339647/bericht-facebook-will-zugriff-auf-finanzdaten-seiner-nutzer/

Warum erlauben wir fb, payback  und Co. (ganz zu schweigen von den Geheimdiensten) das Sammeln unserer intimsten Daten, die wir unserem Nachbarn, ja sogar unseren Eltern niemals verraten würden? „fb, payback  und Co.“ bzw. „Unternehmen“ oder „Konzern“ klingt nach Institution. Doch letztlich gehören sie jemandem. Und diese Eigentümer, also reale Menschen, besitzen Deine Daten. Sie haben ein Privileg: nur sie dürfen über Deine Daten verfügen und entscheiden, was damit passiert. Nicht Algorithmen entscheiden (wie man oft in der Presse liest), sondern die Eigentümer. Dass ein Algorithmus in der öffentlichen Diskussion oft wie ein intelligentes Wesen daherkommt, lenkt von der Tatsache ab, dass diese „Computer-Regeln“ ja nicht vom Himmel fallen. Das Konzept und die Umsetzung haben immer einen Zweck – und den bestimmt der Eigentümer.

Progressive Sozialwissenschaftler, die längst erkannt haben, dass sich die Akkumulation von Daten nicht mehr verhindern lässt, schlagen einen radikalen Schritt vor: Die Daten den Eigentümern zu entreißen und sie für jedermann zugänglich zu machen. … Das regt zumindest zum Nachdenken an.

Evgeny Morozov (Евгений Морозов):

“ (…) Und das Ziel wird sein, dass Firmen wie Facebook, kurz gesagt, für den Zugriff auf Daten bezahlen müssen. Denn sie sind zu weiten Teilen ein Gemeinschaftsgut, kein privater Besitz. (…) Viele andere Parteien, die daran interessiert sind, mit diesen Daten zu arbeiten und daraus Dienstleistungen zu entwickeln – von Universitäten über Bibliotheken, von Einrichtungen des Sozialstaates über öffentliche Verkehrsunternehmen, von Unternehmern bis zu Stadtverwaltungen -, können ihre eigenen Zugangsbedingungen haben. (…)“

https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-skandal-nur-europa-kann-das-silicon-valley-zaehmen-1.3932503